Von freiwilligen & unfreiwilligen Bauarbeiten!

Grundsätzlich sind wir für Bauarbeiten immer zu haben. Seit Jahren bauen wir Stück für Stück immer weiter an unseren Anlagen herum. Im vorletzten Monat konzertierten wir uns auf den Ausbau des Hengststalls, auf die neuen Boxen und letzte Woche hat Daniel ein neues Selbsttränkensystem installiert. Außerdem sind heute große Sattelzüge mit dem neuen Ovalbahnbelag herbeigefahren, der am Osterwochenende verarbeitet werden soll.

Diese Bauarbeiten lassen stete Vorschritte auf unserem Hof erkennen und machen Spaß.

Gestern aber, als man sich bei Regen und Sturm in Ruhe in seine Wohnung zurückziehen wollte und gerade dankbar darüber sinnierte, dass man sich einen Kaffee kochen könne und nicht gezwungen sei, nun reiten zu gehen, da krachte es auf unserem Dach ganz gewaltig! Der Lärm ließ uns sogleich das schlimmste erahnen und ein Blick aus dem Fenster verriet, was vor sich ging. Der Wind begann die Dachplatten anzuheben, sie rüttelnd und scheppernd über das Dach zu poltern und auf der Straße am Boden mit lautem Krachen zersplittern zu lassen. Scherben und Dachsplitter lagen überall und wir können von Glück sagen, dass unsere Mutter ihr Auto nicht dort geparkt hatte, wo es sonst immer stand! Nun also schnell, den Akkuschrauber gepackt, mit dem Trecker vors Haus gefahren, den Frontlader hochgeklettert und ab aufs Dach!

„Halt Dich fest, Daniel! Wenn der Wind die Platten anhebt, fliegst Du einfach mit runter!“

„Gib mir die Schrauben hoch und Unterlegscheiben! Wir schrauben das Dach wieder fest und rollen über die freien Stellen das Stroh-Abdeck-Fleece!“

Gesagt, getan – geschraubt, getackert, das Fleece ausgerollt - und immer gut festhalten! Bei der Aktion ist Daniel gefühlt fast erfroren und nach einer Dreiviertelstunde lauten Gebrülls gegen den Sturm hatten wir alles fest verankert.

Das sind unfreiwillige Bauarbeiten. Gut, dass wir spontan und flexibel sind. Und ein Lob haben wir vom Dachdecker auch bekommen, der das Dach am nächsten Tag professionell reparieren sollte: „Bei dem Wind sind Sie da oben gewesen? Das hätten wir so schnell provisorisch auch nicht besser flicken können.“

Das Wasser ist nur ein klein wenig bis in die Wohnräume vorgedrungen und wir sind alle heil davon gekommen. Was für eine Aufregung!

Vor Jahren haben wir übrigens schon mal in Eigenarbeit das Dach des Hengststalls erneuert. Damals hatten wir uns schon an das Balancieren auf den Balken und an die Höhen auf dem Dach gewöhnen können.